Nicht-monetäre Lebensmittelsysteme: Lebensmittelspenden und konsumkritisches Verhalten
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Conference Contribution - unpublished
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In Deutschland spenden einzelne Lebensmittelproduzenten und Handelsunternehmen nicht marktfähige Nahrungsmittel an ein nicht-monetäres Food Sharing-System, das rund 30.000 Mitglieder umfasst. Das System basiert auf dem Engagement von ehrenamtlichen „Food Safern“, die mittels einer Onlineplattform und dezentralen lokalen Lagerstätten Lebensmittel an Nutzer des Systems verteilen. Das Food Sharing System hat keine Restriktionen im Hinblick auf Mitgliedschaft für die Nutzer, und es werden auch keine Teilnahmegebühren erhoben. Aktuelle Studien betrachten Food Sharing im Kontext der Sharing Economy und untersuchen speziell das Nutzungsverhalten der Ehrenamtlichen auf der Onlineplattform. Diese Studien zeigen unter anderem Trittbrettfahrereffekte und die Ablehnung der Food
Sharing Nutzer, Lebensmittel einzukaufen, wenn sie diese durch das alternative System umsonst erhalten können. Sichtweisen der Lebensmittelspender wurden in diesen Studien bisher nicht betrachtet, obwohl das System von deren Spendenbereitschaft abhängig ist. Der vorliegende Beitrag untersucht Motivationen und Interaktionen von Lebensmittelspendern und betrachtet die Perspektiven von Ehrenamtlichen und Nutzern vor einem konsumkritischen Hintergrund.